Nach den zahlreichen abenteuerreichen Stationen dieser Reise um die Welt folgt nun noch eine.
Eine sehr entspannte, jedoch zeitlich limitierte. Ich (Martin) kann behaupten, vom Reisen gesättigt gewesen zu sein – ich habe es weder überstrapaziert, noch war es zu wenig, dass ich mich gleich wieder Hals über Kopf ins nächste Abenteuer stürzen hätte müssen. Mein Kopf war – und ist ehrlich gesagt, fast ein Jahr später noch immer – voll mit den verschiedensten Eindrücken und Erfahrungen.
Mit dieser Ausgangslage konnte ich guten Gewissens meinen Heimflug buchen.
Fast 1 Jahr sollte es bereits her sein, dass ich das letzte Mal meine besten Freunde Vicky & Bene in Person gesehen habe. Natürlich haben wir ein paar Mal geskyped und uns textlich ausgetauscht – aber uns eben nicht in Person getroffen (diese Randnotiz kann ich mir leider nicht sparen- nach dem Jahr 2020 kann das ein jeder wahrscheinlich besser nachfühlen als mir lieb ist). Daher machten wir uns einen Ort aus an dem wir uns treffen würden, nur lag dieser diesmal halt nicht im oberösterreichischen, sondern in Monteverde/ in Costa Rica.
Costa Rica verspricht, was man sich vor seinem geistigen Auge vorstellt: viele Wälder, viele Tiere und weite Küsten solang, soweit das Auge reicht – an der Pazifik sowie der Karibikseite. Andauernd hatte ich ja das Gefühl, wir würden uns eher auf einer Insel befinden als am Festland. Woher das kam? Ich denke die Leichtigkeit die die Costa RicanerInnen an den Tag legen, die Autofahrten mit einer maximal Geschwindigkeit von 30 Kilometern in der Stunde, Früchte, Meeresfrüchte und klar – die angenehmen Temperaturen auf der Insel.
Monteverde
Gleich zu Beginn, ging es für uns schon rauf in die Nebelwälder nach Monteverde. Bekannt für seine Regenwälder und die artenreiche Tierwelt, die es dort in den Nationalparks zu bestaunen gibt. Kolibris, Affal, dicke sowie dünne Vögel, Nagetiere, Nasenbären – allerhand Geschöpfe gab es bei angenehmen Temperaturen zu bestaunen.
Doch wollten wir mehr vom Meer sehen und so zog es uns nach wenigen Tagen wieder an die Küste (diesmal des Pazifiks) nach Tamarindo. Auf dem Bild rechterhand versteht ihr vielleicht ganz gut warum wir für die 150km über 3h im Auto gesessen sind. Diese Stunden boten uns viel Zeit um in die Landschaft hineinzuschauen.
Tamarindo
Sehr international gestaltete sich dieses scheinbar abgelegene Surferdörfchen und „ein Geheimtipp“, in dem der Tourismus offensichtlich bereits Einzug gefunden hatte. Wir verbrachten die Tage damit den Strand zu erkunden und den beheimateten Krokodilen auszuweichen. An den Abenden haben wir viel selbst gekocht und ließen die Erlebnisse und Geschichten der letzten Monate aufleben.
Den Schnorcheltrip zu den nahe gelegenen Catalina Inseln ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Für Georg und mich als alte Tauchprofis war das Schnorcheln ja quasi schon ein Kinderspiel.
Die Gegend rund um Tamarindo gefiel uns dann letztendlich so gut, dass wir in einem nahegelegenen Dörfchen nochmals verlängerten; Meer, Strand & die Leichtigkeit des Lebens genossen. Was ich eigentlich damit meine: Ukulele spielen, Sandburgen bauen, Drohne fliegen, Früchte essen und lange Sonnenuntergangs Spaziergänge am Beach – wenn ich zurückdenke – schon lebenswert.
Nach einer lustigen Autofahrt, mit Zwischenstop im Animal Sanctuary, in dem wir endlich die vom Costa Rica Tourismus hochangepriesenen Tucans, Faultiere und alle Wildkatzenarten zu Gesicht bekamen, befanden wir uns auch schon wieder auf unseren Weg in die Hauptstadt San Jose.
Gemeinsam mit Vickys Tandem Bekanntschaften – hat leider nichts mit Fahrradfahren zu tun, sondern „nur“ eine eine App zum Sprachen lernen – verbrachten wir noch einen fröhlichen Abend in der City.
Und dann…
… war´s das nun auch für mich.
Mit einem weinenden und eineM lachenden auge…
Es war ein wahrlich herzergreifender Abschied von Georg am Flughafen von San Jose. Denn nun stieg ich tatsächlich gemeinsam mit Vicky und Bene in den Flieger und ehe wir uns versahen, waren wir schon in München gelandet und wurden von Benes Dad mit Bayrischen Brezen empfangen.
Wieder zuhause sein – des öfteren hatte ich mir während der Reise die Frage gestellt, wie das wohl sein wird. Dabei ging mir nicht nur einmal der Song vom letzten Großlager in St Georgen durch den Kopf:

Zuhause ist dort wo deine Freunde sind – und diese boten mir das beste Überraschungskomitee das man sich als Heimkommender vorstellen kann. Das war ein sehr bewegender Moment für mich und die Anwesenden merkten es vielleicht – ich war zugegebener Maßen etwas perplex und mit der Situation überfordert – im positiven Sinne.
Nachdem ich nun tatsächlich behaupten kann, die Welt 1x umrundet zuhaben gebe ich nun Ruh.
Doch egal ob es um den Konflikt um Hongkong, den Einfluss des Kremls, Chinas Investments in anderen Ländern, die Aufstände und Kriminalität in Südamerika geht – ich sehe die Welt nun mit anderen Augen.
Ich danke euch … Danke 2020, dass du mir Zeit gegeben hast das Erlebte zu verarbeiten.
Danke das wars.

PS: außer Georg überrascht mich und er will noch ein paar Zeilen über seine Zeit in Mexiko schreiben 😉