Unser eigentlicher Plan war ja, dass wir Südostasien mit so wenigen Flügen wie möglich durchreisen. Als wir dann im Frühjahr die frohe Botschaft erhielten, dass sowohl meine (Maria’s) Eltern, also auch unsere Freunde, Peter, Phips und Marlies, im Juli nach Bali fliegen werden, musste früher als geplant ein Flug her.

Was mir vor unserer Reise nach Indonesien nicht bewusst war, bzw ich eigentlich erst verstand als ich mir später das Buch INDONESIA etc von Elizabeth Pisani gekauft habe: Indonesien ist mit 240 Mio Einwohnern, das viertgrößte Land der Welt im Bezug auf die Einwohnerzahl. Indonesien ist somit auch das größte Land der Welt mit der Hauptreligion Islam. Indonesien besteht aus 13.466 Inseln, welche über 360 verschiedene ethnische Völker und Kulturen, mit 719 verschieden gesprochenen Sprachen, beheimaten.

So divers die verschiedenen Inseln von Sumatra über Java bis Flores sein mögen, Bali ist nochmals eine komplett andere Welt:

Aufgrund des späten Fluges und der andauernden Einreisebürokratie checkten wir erst um 3 in der Früh in unser Hostel in Ubud ein und verbrachten den darauffolgenden Tag demnach sehr gemütlich und voller Vorfreude auf den anstehenden Besuch. Ein kleiner Rundgang durch die Stadt, die in allen Reiseführern und auf allen Blogs so hoch angepriesen wurde, ließ unsere Freude dann kurz mal ernüchtern: Autos, Mopeds, viele, viele Touristen und an jeder Ecke will dir jemand seine Taxidienste verkaufen oder dir Touren anbieten. Selbst auf unsere bewährte „maybe later“, vielleicht-später Antwort, waren die Ubuder gewappnet, und drehten kurzerhand ihr handgezeichnete Schild um, auf dem dann zu lesen war „or tomorrow?“ oder „honestly, I am the cheapest“. Das Ubud, welches viele Bekannte die Bali bereits vor 20-30 Jahren bereisten, kennengelernt haben, hat sich zu einer veganen Yoga-Touri Hochburg gewandelt. Das Städtchen hatte sicher einmal richtig viel Charme, mit seinen kleinen Gässchen, vielen Cafes, Restaurants und Tempel,… Wir trafen auf massenweise Touristen und Verkaufsstände. Der ewige Stau von Autos und Mopeds in den viel zu engen Gassen erinnerte leider mehr an eine Autobahn, als an ein charmantes Dörflein.

Unterwegs mit Freunden

Am nächsten Tag trudelten auch schon Peter, Phips und Marlies ein. Die Freude war riesengroß, als wir nach 3,5 Monaten Dreisamkeit, endlich wieder einmal (andere als unsere) bekannte Gesichter um uns hatten. An unserem ersten gemeinsamen Abend gab’s also genug zum Austauschen, Geschichten zu erzählen und sich einfach zu freuen, dass wir die folgenden drei Tage miteinander verbringen würden. Und um das Erlebnis zu intensivieren hatten wir gleich mal ein 6-Bett Zimmer für uns alle gemeinsam gebucht.

Da Marlies bereits im Vorjahr schon einmal auf Bali war, schnappten wir uns am kommenden Tag drei Mopeds und klapperten die naheliegenden Sehenswürdigkeiten, nach Marlies’ Plan ab. Die Straßen waren vom Verkehr wieder komplett überlastet, was unsere drei Fahrer nur weiter ansporn, sich gekonnt zwischen Autos, Randstein und LKW’s durchzuschlängeln. Wir durchkämmten die Bali-typischen Reisfelder, erkundeten den Tempel Pura Tirta Empul, wo wir zum ersten Mal mit einem Sarong eingekleidet wurden, und endeten dann bei einer Kaffee-Farm. Dort gab es erstmal eine kostenfreie Führung, wo wir auch die spezielle „Luwak-Kaffeekatze“ zu Gesicht bekamen, die dafür bekannt ist, Kaffeebohnen zu essen und ohne der bitteren Schale wieder auszuscheiden, so wird in Asien der berühmte (und teure) Luwak-Kaffee hergestellt. Natürlich wurde nach der Führung auch noch kräftig Kaffee und Tee verkostet, von besagtem Luwak-Kaffee über welchen mit Kokosnuss- und Vanille-Extrakten bis hin zu Tee mit Kurkuma-Geschmack konnte es exotischer nicht mehr werden.

Vor dem Abendessen starteten wir noch Richtung Monkey-Forest, eine Art Zoo, in dem es aber nur Affen gibt, die in diesem Park frei herum laufen können und natürlich ein Muss für einen jeden Touristen sind. Leider (oder zum Glück?!) sperrte der Monkey-Forest kurz vor unserer Ankunft dort zu und es halfen nicht einmal Peters eindringliche und „nein-resistenten“ Überredungskünste, dass uns der Typ am Ticketschalter noch hineinließ. So spazierten wir unverrichteter Dinge in die Innenstadt, auf der Suche nach einem passenden Restaurant. Das Gute daran, wenn man gerade daran gehindert wurde einen Haufen wilder Affen zu besichtigen – man sieht auf einmal überall welche! Von Dach zu Dach hüpfend, auf Stromkabeln kletternd und in der Regenrinne sitzend, große und kleine, scheue und zutrauliche: Nachdem wir uns extra noch eine Banane aufgehoben hatten, kam ein besonders zutraulicher gleich mal die Laterne herunter geflitzt und so schnell konnten wir garnicht schauen, war die Banane auch schon geschält, in den kleinen Mund mit sehr spitzen Zähnen gestopft und der Affe wieder am Dach oben. Näher wäre er uns im Monkey-Forest wahrscheinlich auch nicht gekommen.

Am nächsten Tag wurden wir um 8 Uhr morgens aus den Betten gerüttelt. Ich hätte es wahrscheinlich überhaupt nicht mitbekommen, wäre Marlies nicht auf einmal aus ihrem Bett gesprungen und hätte „Erdbeben!! Erdbeben!“ gerufen. Dann spürte ich es auch: das komplette Bett vibrierte und der Boden erzitterte. Wir zwei Mädels stürmten sofort raus aus dem Zimmer – ich noch komplett verschlafen – und sahen rüber zu den Hostel-Eigentümern, die komplett ruhig im Garten standen. „It’s okay, it will be over soon. You can go back inside.“ Na gut, Indonesier erleben so ein Erdbeben auch ständig und sind daran gewöhnt – für uns war das dann doch etwas ganz Neues und es dauerte noch ein paar weitere Sekunden an, bis sich die Erde wieder beruhigte. Im Laufe des Tages erfuhren wir dann auch, dass das Erdbeben eine Stärke von 5,7 hatte und das Epizentrum ca. 100 km vor der Küste Balis lag. Den restlichen Tag hatten wir noch im Hinterkopf, ob das Beben auch eine Tsunami-Warnung für Bali mit sich bringen sollte – tat es zum Glück aber nicht.

Wir wurden für den Tag sogar um nochmals 2 Personen mehr. Auf Wochenendlagern und Pfadfinder-Seminaren kennengelernt, seit 8 Jahren nicht mehr gesehen, aber auf Social Media weiterhin vernetzt, meldete sich Magdalena bei Martin: sie und ihr Freund, Christoph, seien auch gerade auf Bali und vielleicht geht sich da mal ein gemeinsames (Outdoor-)Programm aus. Somit waren wir nun zu acht unterwegs und düsten im Moped Konvoi zur „Hidden Canyon“-Tour, wo uns eine zweistündige Kraxelei über rutschige Steine und durch den reißenden Fluss führte. Mit einem aufgeschlagenen Knie und blutigen Zehen meinerseits (wir spazierten Barfuß durch den Canyon) endete die Tour noch bei Bier und Kokosnuss von einem grinsenden Einheimischen.

Den Nachmittag verbrachten wir dann in einem Strandcafe, wo wir u.a. für die kommende Nacht eine geführte Sonnenaufgangs-Wanderung auf den Mount Batur planten, die ein ganz besonders aussergewöhnliches Bali Erlebnis bieten sollte. Für diese Wanderung mussten wir um 2 Uhr morgens aufstehen, wurden um halb 3 abgeholt und starteten um kurz vor 4 mit einer Wanderung im stockdunkeln, um dann den Sonnenaufgang vom Berg aus betrachten zu können.

Für die Wanderung zu motivieren waren Magdalena und Christoph, Marlies, Martin und ich. Um ein paar Stunden Schlaf im Vorhinein zu bekommen, kam das Sandmännchen für Marlies und mich bereits um halb 10, Martin wollte mit den anderen Männern noch auf ein Getränk mit schauen. Heimgekommen ist er dann um kurz vor zwei – komplett aus der Puste, weil er um 10 Minuten vor 2 von der Bar los gestartet ist, seine Flip-Flops in die Hand nahm um zur Unterkunft laufen zu können und uns Mädls pünktlichst aufzuwecken. Es folgte eine einstündige Autofahrt zum Fuße des Berges und eine eineinhalbstündiger Aufstieg mit „hunderttausend anderen Individualisten“ (wie meine Mama sagen würde..;-)). Ungelogen waren es wirklich unzählige Menschen, die diese hochgelobte Sonnenaufgangstour auf den Mount Batur buchten und sich mit einem Tourguide und einer Mini-Taschenlampe erst durch Wälder und danach über Lavagestein und Vulkan-Schotter-Wanderwege in der Dunkelheit zur Spitze des Vulkankraters aufmachten.

Ohne Frühstück und in einer (meiner Meinung nach) viel zu hohen Wandergeschwindigkeit – vor allem für diese Uhrzeit – ging es steil und rutschig bergauf. Martin hat sich da meinen größten Respekt verdient, da er ohne Schlaf, dafür mit den unzähligen Getränken der letzten Nacht gestärkt, ohne zu sudern und mit bemerkenswerter Ausdauer vor mir her stapfte (Anm. Martin: was wäre von einem ehemaligen Soldaten der 1. Gardekompanie anderes zu erwarten?!?). Während des Aufstiegs bekamen wir (sehr unerwartet) noch ein weiteres Naturschauspiel geliefert:  die Mondfinsternis, die unsere Freunde in Europa verfolgten, sahen wir auch von der Südhalbkugel aus.

Nach eineinhalb Stunden kamen wir am Krater an, es war also noch immer Stockfinster und wir hätten den Weg sicherlich auch etwas langsamer zurücklegen können (ja, mich hat das wirklich beschäftigt…) dafür hatten wir Plätze in vorderster Reihe, da wir alle anderen überholt hatten. So saßen wir auf vorgefertigten Bänken, ließen uns für etwas Geld noch warme Decken andrehen und bekamen von unserem Tourguide heißen Tee und in Schwefel-Dampf gekochte Eier serviert. Es fühlte sich irgendwie an, wie die Osternacht zu Hause: 5 Uhr morgens, es war eiskalt, es gab gekochte Eier. Und dann kam das, worauf wir eigentlich gewartet hatten: der Sonnenaufgang. Langsam dämmerte es im Osten, zuerst wurde der Berg auf der Nebeninsel Lombok beleuchtet, dann reichten die Sonnenstrahlen langsam durch den leichten Nebel zu uns herüber – es war wirklich unglaublich schön! Manch anderer Tourist konnte sich leider nicht zusammenreißen und musste unbedingt lautstark Musik aufdrehen, obwohl die einzige Nummer, die man in so einem Moment hören möchte nur „Here comes the sun“ von den Beatles ist (oder eben die österreichische Version von STS).

Nach dem Abstieg gab’s noch herrliches Frühstück, mit Blick auf den Vulkankrater und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von unseren Freunden. Für Martin, Georg und mich ging es an dem Tag weiter in den Nord-Osten Balis, ins Tauchparadies Amed.

Amed

Die Entscheidung, die nächsten drei Tage in Amed zu verbringen, hing hauptsächlich davon ab, dass Martin und Georg dort den „Open Water“ Scuba Tauchschein machten. Zweieinhalb Tage lang waren sie also komplett dem Tauchkurs verpflichtet – was mir sehr viel Zeit für mich brachte. In der Früh ging es zum Guten-Morgen Yoga mit traumhafter Sicht auf einen Vulkankrater, den schwarzen Strand und überhaupt über ganz Amed. Nach herrlichem Frühstück und dem gleichen Ausblick auf das kleine Dorf spazierte ich wieder zurück zu unserer Unterkunft, wo der Pool und die Hängematten mein Hauptaugenmerk für den Tag waren. Es wurde ein sehr gemütlicher Aufenthalt, mit gutem Essen und den sehr ruhigen und müden Reisekumpanen, die durch das Tauchen unter Tags und das Lernen für die Prüfung am Abend eher weniger von sich gaben.

Vorweg, dass es solch eine Schönheit Unterwasser überhaupt noch gibt – es war tatsächlich so wie man es aus Universum auf ORF2 kennt – hätte ich mir echt nicht gedacht. Aber beginnen wir von vorne: In der französisch geführten Tauchschule, was vor allem wegen der Lockerheit und dem Schmäh des Chefs positiv auf fiel, tat am Vormittag unser indonesischer Tauchlehrer „Yogi“ sein bestes, um uns in die Kunst des Tauchens einzuweihen. Schnell kam uns die Erkenntnis, dass die Tauch-, genauso wie die Surflehrer, wohl die Skilehrer des Meeres sein müssen. „Hey Bro, take it easy“ – sie verkörperten die Leichtigkeit die sie unter Wasser gewannen und das steckte sofort an. Ohne ins Detail zu gehen, am ersten Tauchtag aber bereits Nemos, Muränen und Schildkröten zu sehen sowie in einem versunkenen Wrack zu tauchen, hätte ich mir nichtmal im Traum erhofft. Trotzdem gingen wir mit dem nötigen Respekt an die Sache ran. Dass wir obgleich der an den Tag gelegten Lockerheit, abends – obwohl wir echt saumüde waren – noch die 5 Kapitel durch ackerten um für die Prüfung am nächsten Tag gewappnet zu sein. Wer Taucherfahrung hat, kennt das schwer beschreibbare Gefühl, in der Stille Unterwasser zu schweben, wer dieser Welt noch fremd ist und wenn sich die Möglichkeit bietet, dem würde ich es wärmstens empfehlen! 

Nach der bestandenen Tauchprüfung (Gratulation!) hatten wir noch einen ganzen Tag Zeit und schnappten uns wiedermal ein Moped und erkundeten die Gegend. Auf kurvigen Küstenstraßen, vorbei am dunkelblauen Meer und steilen Klippen ging es am Vormittag hauptsächlich bergauf bis wir bei dem Tempel mit dem berühmtesten Instagram-Fotospot überhaupt ankamen. Und wie sollte es anders sein: die Realität erschreckte uns! Beim sogenannten „Gates of Heaven“ standen hunderte Menschen Schlange, um „dieses eine besondere Foto“ machen zu lassen. Wer das Motiv nicht kennt, kann es gleich mal googeln und findet folgendes: jemand steht zwischen zwei Säulen und davor liegt ein See, in dem sich dieser jemand und die Säulen perfekt spiegeln, die meisten Personen machen dann noch eine aufregende (Yoga-)Pose – ein wundervolles Motiv. Das, was viele gar nicht wissen: diesen „See“ vor den Säulen gibt es gar nicht. Es sitzt einfach ein Mensch vor diesen Säulen, mit einem Spiegel in der Hand, der dir dein Foto genau so schießt, dass sich das Motiv perfekt spiegelt. Und das eigentlich perverse: Menschen stellen sich dafür bis zu 3 Stunden an um an dieses – eigentlich schon gefälschte – Bild zu kommen. Ich bemühe mich auch oft, ein richtig schönes Bild zu schießen – um zu posten oder auszudrucken – aber wenn es einmal so weit kommt, dass man sich für ein Motiv Stunden (!!) anstellt, dann frage ich mich, was mit dieser Welt verkehrt ist. Aber ja. Sei’s wie’s sei.

Wir besichtigten an diesem Tag auch noch einen Wassertempel, wo wir dann selber zu Posern wurden, und sahen wunderschöne Reisfelder, die so grün leuchteten, dass es fast kitschig war. Anfangs wunderten wir uns noch, dass wir neben den Straßen immer wieder kleine Käfige, teils befüllt mit Hähnen teils leer vorfanden. Später erfuhren wir, das auf Bali und besonders im Norden, Hahenkämpfe zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Einheimischen zählen. Leider raubte uns die Aufgewecktheit der Hähne auch einige Stunden Schlaf.

Jimbaran

Wie bereits erwähnt wurde Bali eines unserer Reiseziele, weil uns meine Eltern dort besuchen kamen und weil wir nach fast 4 Monaten des Reisens und ständigem Ein- und Auschecken auch mal ein paar gemütliche Tage am Stück, am Strand verbringen wollten. (Jaaa zwischen Urlaub und Reisen liegt ein Unterschied, auch wenn wir dafür jetzt schief angesehen werden. 😉 Das Bereisen und Erkunden unbekannter Orte und Kulturen kann und darf auch richtig anstrengend sein.) So buchten wir eine schöne Unterkunft am Jimbaran Beach, nicht weit von der Unterkunft meiner Eltern entfernt. Und ich muss sagen: für 22€ pro Nacht in einem Dreibettzimmer, inkl. grandiosem Frühstück und nur 2 Minuten zum Strand lässt’s sich schon aushalten! Wir checkten ein und Martin und ich nahmen uns dann auch gleich noch einen Roller, um nach Ewigkeiten wieder einmal ins Kino zu gehen (ein echter König der Löwen-Fan setzt sich auch mal in Indonesien ins Kino!!) um danach meine Eltern vom Flughafen abzuholen. Wir haben zwar gut 2 Stunden gewartet (das Einreisen und das aufs-Gepäck-warten ist in der Touristenhochburg Bali nicht immer einfach) aber was soll ich sagen? Mama und Papa nach so langer Zeit wiedermal zu umarmen und sie selber abzuholen war mir einfach wichtig. Danke, Martin, dass du so lange mit mir gewartet hast! :-*

Wiedersehen nach 3,5 Monaten! ❤

Die kommende Woche war dann die chilligste, die wir bis dahin auf unserer Reise verbracht hatten: wir lagen täglich bei den Eltern im luxuriösen Intercontinental Resort am Strand (wenn die 2 schon mal quer um die Welt fliegen und die Südhalbkugel besichtigen, dann gönnen sie sich auch richtig!;-)) Wir schlürften Cocktails, genossen jeden Tag wunderbare Sonnenuntergänge und Abendessen am Strand und wurden mit gewünschten Produkten aus der Heimat ( a g’scheite Sonnencreme, Mannerwafferl, Linzer Torte (danke Oma!), Monatslinsen….) ausgestattet.

Weil Bali auch für seine Surfer-Strände bekannt ist und der Jimbaran Beach für Anfänger sehr gut geeignet ist, buchten Papa und ich nach ein paar Tagen extrem-chillens einen Surflehrer und 2 Boards und ließen uns die richtige Aufsteh-Technik erklären. Danach wurden wir 1 Stunde lange zum richtigen Zeitpunkt in die aufkommende Welle geschubst und wenn wir dann auch noch zum richtigen Zeitpunkt aufstanden, sahen wir schon fast wir Profis aus! 😉 Das schwierige ist nur, die Welle selber zum richtigen Zeitpunkt zu erwischen – und das machte zum Glück noch unser Surflehrer für uns.

Uluwatu Erkundungstour

Wir wollten natürlich auch die Gegend etwas kennenlernen, drum schnappten wir uns wieder einmal einen Roller – die Eltern auf dem einen, Martin und ich auf dem anderen (Georg genoss einen Tag für sich) – und düsten Richtung Uluwatu. Bali hat eine ähnliche Form (und sogar glaube ich Fläche) wie Oberösterreich, wenn man alles überhalb der Donau wegschneidet, als ohne dem schönen Mühlviertel sozusagen. Wenn man sich Bali also so vorstellt, dann ist Uluwatu das Salzkammergut – der Zipf, der schon ins Salzburgerland reinragt. Nur so zum Verständnis. Dieser Teil der Insel hat unglaublich viele schöne und auch noch teilweise versteckte, „unüberlaufene“ Strände, wie z.B. der Nyang Nyang Beach, wo man zuerst ca. 15 Minuten eine steile Schotterstraße hinunter spazieren muss, um die Schönheit des Strandes und das Meer selber erleben zu können. Die Wellen werden hier so wahnsinnig hoch, das hätte ich mir zuvor nicht vorstellen können. 

Noch höher – und ideal für richtige Profi-Surfer, die verstehen, wie sie das Brett verwenden müssen – sind die Wellen am Uluwatu Beach. Findet man den engen Durchgang durch Stein und Sand, so kommt man auf einen größeren Teil des Strandes, wo man sich wunderbar in der Sonne baden kann und einen romantisch-kitschigen Sonnenuntergang erleben kann.

Ein Ausflug auf Bali wäre nicht komplett, wenn man nicht mindestens über einen Tempel stolpert. Wir stolperten gleich über zwei: den Pura Segara Tegalwangi, ein kleinerer Tempel, mit einem weiteren sehr schönen Strand nebenbei, bei dem man aufpassen muss, dass einen die tosenden Wellen nicht selber ins Meer spülen. Folglich sind auch sehr wenige Menschen an diesem Strand und er ist nicht zum Baden geeignet.

Den zweiten besichtigten wir dann mit vielen vielen anderen Touristen: den Uluwatu-Tempel. Spaziert man an den Mauern des Tempels entlang, hat man einen wunderschönen Ausblick über das Meer, die Wellen und auf die imposanten Klippen. Ein weiterer Grund, warum es sich auszahlt, diesen sehr touristischen Tempel zu besuchen sind die vielen Affen, die sich auf den Wegen, im Wald, auf der Statue und im Brunnen(wasser) tummeln und sich auch mal in Pose werfen.

Martin wurde die Standliegerei dann doch etwas zu viel und so erkundete er den Mount Batur nochmal per MTB und feierte mit Georg im Uluwatu Cliffhouse zu den Beats des DJ’s ab.

Nusa Lembongan

Am letzten Tag unseres Jimbaran Aufenthalts verließ uns Georg frühmorgens, um sich Richtung Sumatra aufzumachen, wo er unsere letzten zwei Wochen auf Indonesien verbringen wollte. Martin und ich machten uns an diesem Tag mit den Eltern auf den Weg nach Nusa Lembongan, einer von drei kleineren Inseln, die noch zu Bali gehören und süd-östlich der Hauptinsel liegen. Jetzt stand uns erst das richtige Abenteuer bevor. Eine halbstündige Überfuhr mit einem der vielen Speedboat-Anbieter brachte uns auf die gewünschte kleine Insel und ein Mini-Lastwagen, dessen Ablagefläche mit Sitzbänken ausgestattet war, zu unserer Unterkunft – zwei einfachen, aber schönen Bungalows. Vier Nächte, würden wir auf dieser Insel verbringen, die per Brücke auch mit der zweiten kleinen Insel Nusa Ceningan verbunden ist.

Den ersten Tag wollte Martin gleich für einen weiteren Tauchgang nutzen – schließlich gehört der Open Water-Schein ja ausgenutzt! Bei der Buchung waren wir alle mit dabei und so schnell konnten wir garnicht schauen, hat die Tauchlehrerin Silvie meinen Papa um den Finger gewickelt gehabt und er meldete sich für einen Schnuppertauchgang an.

Die beste Vorbereitung, die man tätigen kann, wenn man vorhat Bali (oder irgendein anderes Südost asiatisches Land) zu besuchen: sich zu Hause noch einen internationalen Führerschein beim ÖAMTC ausstellen zu lassen. Weil dann steht einem nix mehr im Weg, ein Moped auszuborgen/zu fahren. Und das ist einfach auch das beste, um die Inseln zu erkunden und kennenzulernen (danke an meine Schulfreundin Kathi für diesen Tipp!) – anders (mit Bus oder Taxi) kommst du entweder nicht recht weit, oder nur sehr langsam voran.

Auch Nusa Lembongan und Ceningan haben bei einer Rundfahrt einiges zu bieten: Strände, Klippen, die „Devil’s Tear“, wo die Wassermassen brutalst gegen die Klippen schlagen, sowie die Blue Lagoon, in welcher das Wasser einen unnatürlichen, aber wunderschöne türkise Farbe annimmt. Außerdem die Mangroven-Bäume, die direkt im Meer wachsen und einen schaurig-faszinierendes Wasser-Labyrinth bilden.

Ein Nebenprotagonist, der auf Bali (bzw in ganz Asien) immer wieder eine Rolle spielt, der aber von Besuchern (seien es Instagramer, Blogger oder normale Touristen) immer in den Hintergrund gerückt wird, ist der Müll. Bei unserer Erkundungstour auf Lembongan blieben uns die Müllberge wieder einmal nicht erspart – abseits von Touristenströmen und Hauptstraßen türmen sich die Müllberge nur so.

wenn was nicht passt, wird´s passend gemacht

Lombok

Nach 3 Nächten Lembongan ging es wieder auf die Fähre – 2 Stunden Überfahrt nach Lombok standen an, die wir dann auch nach zweistündiger Verspätung aufnehmen konnten – aber wir hatten ja Zeit. In Lombok angekommen brachte uns dann auch noch ein Private Driver direkt zum Hotel. Das muss man den Asiaten schon hoch anrechnen: hat man mal eine Strecke zu einer neuen Unterkunft gebucht, wird man meistens vom Startpunkt bis zum Endpunkt chauffiert und irgendjemand wusste auch immer, wo wir als nächstes hin mussten oder bei wem wir uns zu melden hatten.

Am ersten Tag ging es in den Süden der Insel, wo wir uns einen idyllischen Strand und surfbare Wellen erhofften. Wir fanden beides – aber bereits die zweistündige Hinfahrt zum Strand ließ sich sehen: die Landschaft änderte sich vom satten Grün und den intensiven Reisfeldern, die wir aus Bali so gewohnt waren, in eine trockenere und farblich braunere Vegetation. Was wir immer wieder vergaßen: Australien war nicht mehr weit entfernt und die Landschaft war hier definitiv schon eher australisch, als asiatisch.  Am Strand angekommen stürmten gleich ein paar Surf-Lehrer auf uns zu, die uns nicht nur ihre Lehr-Künste sonder auch ihre Liegen verkaufen wollten und so bekamen wir Liegen direkt am Wasser und Mama und Martin auch noch in den Genuss einer Surf-Stunde. Die Wellen waren im Süden Lomboks zwar etwas kleiner, aber trotzdem ideal für uns Anfänger.

Am Abend gab’s Cordon Bleu und Bratwurst mit Sauerkraut zu Essen.  Warum? Weil es auf Lombok ein Restaurant gibt, das von einem Österreicher betrieben wird. Und weil Martin und ich schon etwas Sehnsucht nach heimischen Essen hatten, schleppten wir meine Eltern kurzer Hand dort hin.

Tags darauf stand endlich ein Schnorchel-Ausflug am Plan. Wir fuhren wieder in den Süden, wo es auch „Gilis“ (kleine Inseln) gab, die aber weniger berühmt und noch naturbelassener sind, als die Gilis im Norden. In einem der typischen indonesischen Fischerboote (sehr lang und schmal, mit links und rechts je einem Balance-Teil) ging es dann raus zur äußersten der drei Gili-Inseln. Mit einer Plastikflasche voller Brotstückchen und einem Loch im Schraubverschluss sprangen wir rein ins erfrischende Nass – und schon waren wir von Fischen aller Art umgeben. Große, kleine, blaue, gelbe, gestreifte, welche mit langen Nasen, welche mit grimmigen Blick. Die „trainierten“ Fische wussten: wenn da ein paar mehr Leute mit Plastikflaschen die Unterwasserwelt erkunden gibt’s auch was zu knabbern. Das Wasser, das durch das Loch im Deckel in die Flasche floss, machte das Brot schön patzig und man brauchte die Flasche nur etwas zu zerquetschen und schon schoss Brot aus der Öffnung und man war von Fischen nur so umzingelt.

Mit Papas Schnorchel-Erfahrung trauten wir uns gleich mal um einiges weiter hinaus als die anderen Schnorchel-Touris, was uns in tieferes Gewässer und zu noch bunteren Korallen und Fischen führte – und dann sahen wir auch zum allerersten Mal einen blauen Seestern. Wahnsinn! Zu toppen war dies nurmehr mit meinem persönlichen Highlight des Schnorchelns: Clownfische, die aus ihrer Anemone raus und wieder rein schwammen. Diese „Nemos“ einmal in ihrem ursprünglichem Lebensraum zu sehen war wiedermal ein Punkt auf meiner Bucket-Liste, der erst während des Erlebnisses selbst entstand und dann gleich darauf abgehackt werden konnte. (Wie so vieles auf dieser Reise.) Nach einem Mittagsstopp auf der mittleren Gili-Insel endete die Tour auf der kleinsten der drei Inseln mit der letzten Möglichkeit noch einmal die Schnorchel-Ausrüstung anzulegen und ab zu tauchen.

Nachdem ich bereits am ersten Tag bei der Heimfahrt von der Klimaanlage im Auto attackiert wurde, hütete ich am Abend und am nächsten Tag das Bett, pumpte mich mit Mamas Wundermittel voll und ruhte mich einmal so richtig aus. Martin, Mama und Papa schnappten sich am nächsten Tag zwei Mopeds und erforschten Lomboks Wasserfälle, Dschungel und Reisfelder.

Am letzten Abend unseres Lombok Aufenthalts speisten wir noch bei einem Italiener. Pizza und Pasta – so wie es sich das Herz und der Magen erwartet. Gute Speisen tun auch dem Gemüt gut und das brauchten wir auch für den kommenden Tag, der einer der anstrengendsten unserer bisherigen Reise sein sollte….

Es wurde halb eins mittags am Abfahrtstag und (pünktliche Österreicher wie wir sind) saßen wir fix und fertig bei der Rezeption. Aber wir warteten vergeblich. Es wurde 1 und kein Fahrer kam. Unser häufiges Nachfragen brachte auch wenig, da der Rezeptionist wenig Englisch sprach – irgendwann (und nach häufigem bereits energischem Auffordern, er solle doch beim Fahrer anrufen, wass denn da los sei) rückte er damit heraus, dass auch das Speedboat sich verspäten würde und deshalb noch  kein Fahrer da war. Na, wenigstens etwas… Irgendwann kam dann doch jemand, der uns abholte und zum neuen Hafen brachte. Nach kurzem Check-in und nachdem wir wiedermal Sticker mit unserer Zieldestination auf unsere T-Shirts geklebt bekamen, erfuhren wir, dass es jetzt wieder retour zu Autos und Taxis ging, die uns zu dem Hafen brachten, wo unser Speedboat ablegte. Dazu kurz eine Erklärung: Lombok hat vor kurzem einen neuen, wunderschönen Hafen gebaut, wo sich nun zwar die Büros der Speedboat-Anbieter befinden, die Anlegekosten aber so teuer sind, dass kein Boot anlegen will und man erst recht wieder den alten Hafen anfährt.

Gut, wir luden unser Gepäck wieder in genau dasselbe Auto ein, mit dem wir bereits her chauffiert wurden und weiter ging es noch eine gute dreiviertel Stunde zum „echten“ Hafen und gleich darauf ging die Fahrt los.

…kurz vor der Überfahrt von Lombok zurück nach Bali war die Welt noch in Ordnung 😉

Zwei Stunden lang schipperten wir über das raue, wellige Meer – und diese zwei Stunden waren welche der schlimmsten, die ich je durchgemacht habe. Ich stehe ja eigentlich gar nicht auf Achterbahnen, Simulatoren und wildes herumgerüttle. Aber dies alles wollte uns das Meer zu diesem Zeitpunkt anscheinend bieten. Die Wellen waren drei bis vier Meter hoch, immer wieder knallte das Boot mit einem Karacho auf die Wellen, dass man glaubte zwei Bretter stoßen aneinander. In der ersten Reihe kotzte sich eine Frau die Seele aus dem Leib. Die Mannschaft ging mit Kotztüten durch. Neben mir saß ein Mann, der bei jedem Aufschlag sein Gesicht verkrampfte und sich irgendwie komisch auf seinem Sitz positionierte, oder gar ganz am Boden hockte – er wurde von Kreuzweh geplagt. Ob dir Speiübel ist, oder ob du Kreuzweh hast – diese Bootsfahrt war nicht einmal für uns, die von diesen Problemen verschont wurden, lustig. Und sie hörte nicht auf. Irgendwann packte mich ein wütender Heulkrampf, weil ich einfach wollte, dass es aufhörte. Dass es ruhiger wurde. Dass sich der Horizont nicht in steilstem Winkel auf und ab bewegte und dass es nicht ständig einen lauten Knall gab. Zwei Stunden dauerte diese Horrorfahrt an. Vor Nusa Lembongans Hafen kamen wir dann zum stehen, Gäste wurden mit einem Beiboot an Land gebracht und neue Gäste stiegen ins Boot ein. Kotztüten wurden ausgetauscht und alle Passagiere atmeten einmal auf. Bis auf einmal ein weiterer Knall ertönte – ich saß gerade auf dem Schiffsklo (ganz normal, mir war nicht schlecht oder so..) aber mich konnte auch nichts mehr erschrecken zu diesem Zeitpunkt. Ich ging zurück zum Platz, Martin und meine Eltern schauten mich etwas gebannt an. „Was ist los?“ fragte ich. „Das Beiboot ist uns gerade seitlich rein gekracht, deshalb hat es diesen Knall gegeben.“, war die Antwort. Noch immer sahen sie mich unsicher an. „Ja was und jetzt sinken wir oder wie?!“ Wie gesagt, mich konnte zu diesem Zeitpunkt nix mehr aus der Ruhe bringen. Nein. das Boot sank natürlich nicht. Aber die Mannschaft konnten wir dann auch nicht mehr ernst nehmen. Das letzte Stück von Lembongan nach Bali war ein bisserl ruhiger und ging auch schneller vorüber.

Angekommen am Hafen in Sanur, Bali – wohlgemerkt drei Stunden später als ursprünglich geplant – wurden wir wieder von einem Fahrer abgeholt. Die Fahrt begann erstmal mit einem massiven Stau und unser Wunsch, doch über die Stadtautobahn zu fahren (die zwar etwas kostet, aber das würden wir sogar übernehmen) wurde mit einer Handbewegung des Fahrer abgetan. 

Da meine Eltern während der Tage auf Lembongan und Lombok einen Teil ihres Gepäcks im Intercontinental Resort gelassen hatten, wir die letzte gemeinsame Nacht aber in einem anderen Hotel am Jimbaran Beach verbrachten, stand auf unserem Ticket erstmal nur „Jimbaran Central“ – den Rest sollten wir uns mit dem Fahrer ausmachen, hieß es noch in Lombok. Tja da hatten wir die Rechnung leider ohne den Fahrer gemacht. Drei Stopps hatte er auf seinem Zettel geschrieben. Zwei Hotels (für zwei Pärchen, die auch in unserem Mini-Bus saßen) und einmal „Jimbaran Central“. Ich erklärte ihm, was ausgemacht war und dass drei von uns bitte zum Fox Hotel und einer zum Intercontinental musste und dass diese Hotels ja eh auf dem Weg Richtung Uluwatu (wo die dritte Adresse lag) lagen. Englisch sprach er sehr wenig und zurück kam immer nur der Deut auf das Zettelchen, diese drei Adresse fuhr er ab, nicht mehr und nicht weniger. Bei der ersten Adresse angekommen probierte ich es nochmal (und da wir uns in der Gegend schon auskannten, wusste ich genau, dass die Weg über unsere Hotels wirklich kein Umweg war): er solle bitte hier nicht umdrehen sondern einfach die Straße entlang fahren. Er ignorierte mich und setzte seinen Umdreh-Vorgang fort. Da riss mir der Geduldsfaden: er solle jetzt bitte sofort aufhören umzudrehen, wir haben einen ewig langen Tag hinter uns, eine Scheiß-Bootsfahrt und es war mit der Boots-Gesellschaft ausgemacht, dass wir einen direkten Taxidienst zu unserer Unterkunft hatten und nicht einfach irgendwo hinein nach Jimbaran. Wer mich kennt, kann sich diesen Wutausbruch ganz gut vorstellen. Martin spielte einen auf „Good-Cop“, probierte mich zu beruhigen und die Sache diplomatischer zu lösen und meine Eltern hielten sich aus der Sache eher raus. Der einzige Kommentar meines Papas war nur (zu den anderen Mitfahrern gerichtet): „Yes, that’s my daughter!“ Und es klang fast ein bisserl stolz. 😉 Diese Tochter schaffte es nämlich, dass der werte Herr Taxler wirklich über unsere zwei gewünschten Hotels fuhr und wir komplett fertig um halb 8 Uhr abends (statt wie geplant um 4 Uhr Nachmittags) in unserem Hotel einchecken konnten.

Canggu

Ich hatte mir bereits, bevor wir nach Bali reisten, eine Unterkunft in Canggu gesichert. In dieser wurden auch täglich verschiedenste Yoga-Stunden angeboten. Martin war sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher, ob er in unserer letzten Woche eventuell noch Balis Westen oder sogar Java noch besichtigen wollte. Schließlich ist Bali nicht Indonesien und auf Java bekommt man sicher noch einiges mehr vom „eigentlichen“ indonesischen Lifestyle mit. Im Endeffekt buchte er für die ersten drei Nächte auch ein Hostel in Canggu, und wollte dann weiter überlegen.

Canggu ist bekannt für Yoga, Surfen (von Kite- und Windsurfen bis hin zum Wellenreiten), Partys und in der weiteren Umgebung für ein paar Reisfelder und einem Tempel, der auf einem Stein im Wasser gebaut wurde. Hier traf mich dieser „Yoga-Vegan-Raw“ Lifestyle ziemlich hart: meine Unterkunft beinhaltete ein paar Schlafsäle, Yoga-Räume, einen Pool und auch ein Veganes-Restaurant. Nur Vegan. Keine einzigen tierischen Produkte auf der Speisekarte. Was für die meisten Besucher(innen) wahrscheinlich ein Traum war, ich konnte mir jedenfalls in dieser Zeit, in der mich auch etwas Heimweh plagte und Martin auch nicht in direkter Nähe war, besseres vorstellen, als mich von veganen, meistens auch noch rohen Speisen, zu ernähren. (Anm.: Jeder soll sich bitte so ernähren wie er/sie möchte – mir persönlich ist vegan auf Dauer einfach zu „wenig“, is so.)

Veganes Frühstück

Der erste Abend in Canggu endete dann letztendlich in der Old Man’s Bar, wo sich ziemlich viel abspielt. Die Tage darauf verbrachten wir viel mit Schreiben für den Blog und gute Cafés suchen, wo es zumindest nicht nur vegane Speisen gab, sondern der Cappuccino auch mal mit echter Kuhmilch getoppt war und im Salat ein Ei drinnen sein durfte. Mmhh – guad! Ich probierte allerlei lustige Yoga-Stunden aus, wobei ich während dieser Woche draufkam, dass mir diese Sportart einfach zu einseitig ist. Schnell fand ich ein Tanzstudio und tanzte mir bei einer Stunde Hip-Hop und zwei Tage später bei Beyoncé alles Heimweh aus dem Leib – Tanzen ist einfach Balsam für meine Seele, und es tat extrem gut nach so langer Zeit wieder einmal eine Choreographie einzustudieren. 

Martin wechselte nach den ersten drei Tagen in seinem Hostel auch in meins, wo wir uns dann gemeinsam in der Früh das vegane Frühstück (an das wir uns dann doch irgendwann gewöhnten) zu Gemüte führten.

Highlights des Aufenthalts in Canggu waren auf jeden Fall:

…die Bier-Pong Meisterschaften im Old Man’s. Bei der Martin mit zwei deutschen Jung-Fußballern antrat und von den Aussies (die glaub ich nix anderes machen als Trink-Spiele zu spielen) ziemlich rasch rausgespielt wurden.

…wir trafen einige Österreicher (es war ja schließlich Haupturlaubszeit). Unter anderem eine Freundin von Andrea aus dem Mühlviertel, die wir in der Mongolei und China kennenlernten, was soll ich sagen, die Welt ist ein Dorf!

…Martin borgte sich noch einmal ein Surfbrett aus und beschloss dann, dass Radfahren trotzdem weiterhin sein Lieblingssport bleiben wird.

…Martin und ich probierten „Aerial Yoga“ aus, bei dem man mit speziellen Yoga-Hängematten Yoga macht. Man hängt hier sehr oft Kopfüber und nach der Stunde war mir etwas übel. Witzig ist diese Art des Yogas aber auf jeden Fall!

…am vorletzten Tag borgten wir uns noch einmal ein Moped aus, mit dem wir durch wunderschöne Reisfelder fuhren, beschlossen, den Wassertempel nicht mehr zu besichtigen, nach Kuta-Beach fuhren um diesen berühmten Strand auch noch gesehen zu haben und am Schluss bei einem Art Dorf-Fest inkl Streed Food Market endeten, wo wir seit Ewigkeiten wieder einmal köstlichstes vietnamesisches Ban Mih aßen.

Bali hat einiges zu bieten- gut Essen gehen zu können, gehört auf jeden Fall dazu!

MAGEMA Tips für Bali:

  • Gleich vorweg: wer auf der Suche nach dem Bali von vor 25 bis 30 Jahren ist, nach dem unberührten Fleckchen, ist hier auf der falschen Insel gelandet. Vor allem in der Hauptreisezeit (in der auch wir unterwegs waren) ist diese Insel komplett überlaufen.
  • Am Jimbaran Beach unbedingt in einem der vielen Strandrestaurants Abendessen – hier ist es günstig und es gehen auch immer wieder Live-Musiker durch, die dir einen Song aus der Heimat spielen (oder einen von den deutschen Nachbarn, wenn sie keinen österreichischen Song kennen). Außerdem ist das Essen günstig, die Portionen groß und die Variationen von Meeresfrüchten und Fischen gibt’s hald z’Haus sicher nicht.
  • Eine Surfstunde nehmen (Jimbaran Beach hat ideale Wellen dafür) – eine Stunde inkl. Neoprenshirt, Surfbrett und Lehrer kostete uns umgerechnet 14€ pro Person und wir standen gleich beim ersten Versuch in der Welle – das Gefühl ist einfach ein Wahnsinn!
  • Schöne Plätze, wie (fast) verlassene Strände oder untouristische Reisfelder muss man meistens etwas länger suchen – es lohnt sich aber auf jeden Fall.
  • Um diese „geheimen“ Plätze zu finden eignet es sich am Besten einfach ein Moped auszuborgen und die Insel zu erkunden.
  • Die Plätze, Strände, Tempel etc. die von Bloggern und Instagramern so sehr beworben wurden, und die Bali eigentlich zu diesem Must-Sees vieler Menschen gemacht haben, sind weniger erstrebenswert an zu peilen, da eben alle anderen auch dort hin pilgern.
  • Fans von Yoga und veganem Essen, die sich mit anderen Fans von Yoga und veganem Essen austauschen möchten sind hier Goldrichtig! Meistens sprechen die anderen auch noch die gleiche Sprache!
PS: Nasi Goreng zum Frühstück schmeckt gar nicht schlecht
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Eine Antwort zu „Indonesien / Bali”.

  1. Avatar von Sabine Binder
    Sabine Binder

    Cool, besser hätte ich unseren urlaub auch nicht beschreiben können 😉 DANKE für euch tollen reisebegleiter (hat wiederholungscharakter – zumindest für uns) bussi sabine

    Von: WordPress.com Gesendet: Mittwoch, 30. Oktober 2019 09:44 An: s.h.binder@aon.at Betreff: [New post] Indonesien / Bali

    goldmitzi posted: “ Unser eigentlicher Plan war ja, dass wir Südostasien mit so wenigen Flügen wie möglich durchreisen. Als wir dann im Frühjahr die frohe Botschaft erhielten, dass sowohl meine (Maria’s) Eltern, also auch unsere Freunde, Peter, Phips und Marlies, im Juli na“

    Like

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